Seit über vier Jahrzehnten sind The Sisters of Mercy (TSOM) eine Ikone der Underground-Musik: Sie haben zahlreiche Subgenres des Rock’n’Roll definiert, herausgefordert und verleugnet. Ihre einzigartige Mischung aus Punk-Psychedelia, Metal, Dance Beats und gutturalen Growls hat die Massen über mehrere Generationen hinweg in ihren Bann gezogen.

Im November 2022 kündigten die Sisters of Mercy ihren ersten Live-Auftritt auf amerikanischem Boden seit der zweiten Bush-Regierung an und traten als Headliner auf dem Sick New World Festival in Las Vegas auf. Ihr Midas Touch setzte sich mit einem für den 23. Mai angekündigten Konzert im Palladium in Los Angeles fort, das innerhalb von 48 Stunden ausverkauft war. Kurz darauf wurde eine komplette US-Tournee angekündigt, einschließlich einer Headline-Show in Las Vegas im Anschluss an Sick New World und einer zweiten Show in der Stadt der Engel.

Die 1980 in Leeds gegründeten Sisters of Mercy, die sich nach einem Song von Leonard Cohen benannten, ließen sich von Größen wie Bowie, Slade und The Velvet Underground inspirieren. Ihre engsten klanglichen Verwandten sind jedoch The Stooges, Motörhead und Suicide, deren Einfluss den Sisters im Vergleich zu anderen Bands der Post-Punk-Ära einen ganz eigenen Sound verlieh.

Das 1987er Album Floodland war der große Durchbruch für die Band, mit epischen Tracks wie „Dominion“, „Lucretia My Reflection“ und natürlich dem über 10-minütigen Opus „This Corrosion“, die alle drei auch heute noch auf dem Dancefloor zu hören sind. 

Das 1990er Album Vision Thing hatte einen härteren, stärker vom Metal beeinflussten Sound, behielt aber das charakteristische Drum-Machine-Getrommel und die lyrische Zweideutigkeit bei.

Die unaufrichtige Natur der Musikindustrie in den 90er Jahren hinterließ bei Andrew Eldritch eine Abneigung gegen das Plattengeschäft, so dass er sich auf Live-Auftritte konzentrierte, anstatt Musik auf Tonträger zu veröffentlichen. Obwohl die Sisters of Mercy seit Vision Thing keine LP mehr veröffentlicht haben, sind ihre Popularität und ihr Einfluss im Laufe der Zeit nur noch stärker geworden, da ihre gelehrte Rock’n’Roll-Kakophonie unzählige Bands beeinflusst hat.

Trotz des Fehlens eines neuen Albums war die Band in den letzten Jahren unglaublich produktiv und hat bei ihren 2022 Live-Auftritten eine große Anzahl von gut aufgenommenen neuen Songs präsentiert. Das Material soll die stärksten Elemente der drei LPS-Klassiker der Band widerspiegeln, während es gleichzeitig einen durch und durch zeitgemäßen Sound beibehält, der sich vehement an das Ethos der Sisters hält, „immer nach vorne“ zu gehen. 

In den letzten Live-Rezensionen wurde die Show als die stärkste der Band seit Jahren gepriesen, wobei Eldritch von den hervorragenden Leistungen von Ben Christo, Kai, ‚Ravey‘ Dave Creffield und, wie immer, Doktor Avalanche unterstützt wurde. Zusammen mit einer cineastischen Lichtshow und einer Setlist aus großen Hits, bekannten Stücken und gefeierten neuen Songs ist dies das Rezept für einen fantastischen Abend.