Querbeat: Ein Kollektiv, das sich in der Schulzeit entwickelt. aus den talents einer Schul-Big Band. Als Inspiration dienen Prince, Buena Vista Social Club und jede Menge Jazz. In den Überstunden wird gecovert was das Zeug hält. Flexibilität scheint irgendwie in der DNA dieser Crew zu stecken und schnell werden aus Probenkellertönen und Schulaula-Schweiß die New Kids im Bonner Block. Straßenmusik an jeder Ecke, man muss die Feste feiern wenn man auffällt.
Man wächst zusammen, erlebt erste Male, Challenges und Chancen. Und über allem steht das unmissverständliche Bauchgefühl: wir ziehen es durch! Man will raus und sammelt Leben in der Metropole Köln. Dorf und Weltstadt zugleich, aber vor allem eines: Ähnlich im Lebensgefühl. It’s a Match! Die Band verliebt sich in die Stadt und die City in die optimistische Musik der Banda. Der Karneval explodiert mit den frischen Songs der neuen Alternative. Die musikalisch so anders klingt, als alles das was man bis jetzt gehört hat. Immer auf Anfang, immer neu.
Querbeat legt irgendwie einen Schalter um, investiert noch mehr Zeit und Vibe und aus einer dieser intensiven Sessions wird eine Idee: Nach „Rhythms del Mundo“ jetzt in eigenem Stil Buena Vista Social Club Tribut zu zollen. Es entsteht im Querbeat Netzwerk eine Compilation Kölner Songs, die gemeinsam mit ein paar befreundeten Latin-Grammy-Musikern einmal durch kubanischen Zigarrenrauch gezogen wurden. Cuba Colonia, heißt das Werk. Was damals keiner wusste, 2019 wird die Band belohnt für diese Platte: mit dem German-Jazz-Award, der goldenen Schallplatte der GfK im Jazz. Was konsequent ist, und auch bis heute bleibt: Alles wird selbst gemacht. Vom Recording des ersten Tons, über die Produktion bis zum Waschzettel-Design im nachhaltigen Merchandise-T-Shirt-Kragen. Selfmade ist ein Wort, das sich mit Nachdruck in die Zentrale der Bandköpfe impft.
Aber, das Kollektiv wird gefordert. Ein Hallo aus dem echten Leben, Zukunftsängste – alles Themen, die eine junge Band auf den Prüfstein stellt. Aber man wächst. Jetzt erst recht. Schluss mit dem reinen Covern von Hits, aus Nachmachen wird Vordenken und es entsteht das erste eigene Album. Fettes Q heißt die Scheibe. Die hat mittlerweile 150 Millionen Streams eingesammelt und Querbeat aus den Schülerband-Gezeiten auf die Welle des „Brasspop“ gespült. Straßenmusik + Stadtfeste + Partygigs = Erste Clubtour. So lautet jetzt die Gleichung. Die Familia wird größer. Beste Freunde werden TourManager und die Gang, die sonst nur mit der Band zum Feiern rumhängt, findet sich auf einmal in der Road-Crew wieder. Und sie alle hängen da bis heute. Q ist halt auch irgendwie Bestimmung.
Nach der Fettes Q-Platte tut sich was. In der Wahlheimat Köln darf man das erste Mal im Palladium spielen (3 mal ausverkauft), aus hunderten Fans werden tausende. Aus einer Insiderband für BrassNerds ein kleines Phänomen, das unstoppable über die Bühnen wirbelt. 2 Jahre später, 2018, kommt das nächste Album: Randale & Hurra. Randale & Hurra verschafft der Band eine Top 10 Erfahrung. Die Platte steigt auf Platz 7 in die deutschen Albumcharts ein. Mit den Konsequenzen dieses Releases kann man leben: Festival-Bookings! (Lollapalooza, Hurricane u.v.m.)
Klar wird: es gibt wenige bis minus 10 Bands, die in einer abgefahrenen Crossover-Welt auf dem indiemäßigen Dockville Festival, den Leverkusener Jazztagen, auf Rock am Ring und auf dem 80.000 Menschen-Elektro-Parookaville mit dem gleichen Live-Set so massiv und nachhaltig abräumen. Dieses Szenario hätten die Greenhörner aus der Schülerband mit Sicherheit für Utopie gehalten. Aber vielleicht hat das Q auch die Fähigkeit, sich Utopie irgendwie zur erarbeiten. Eines der nach eigener Aussage der Band „wichtigsten Festivals“: Jamel rockt den Förster. Das bekannte Festival gegen rechts und Querbeat: Handschlag und Aktivismus. Die Band ist engagiert, politisch und umweltbewusst.
Zurück zur Story: Das Q muss sich dann erstmal den Buchstaben Q von der schlechten Seite der Macht wieder zurückzuerobern. Denn: Wie bei so vielen Künstler*innen die Corona-Lücke im Lebenslauf.
Diese Krise stellt das Live-Kollektiv auf die härteste Herausforderung ihrer Bandgeschichte. Alles aufoder alles reingeben? Die Antwort geben Querbeat mitten im Pandemie-Vakuum auf dem Platz. Platz 2 nämlich. Gelungen ist das mit dem Album „Radikal Positiv“, das im neuen Bandzuhause, ihrer „Werft“ in der Kölner Südstadt entstanden ist. Das gefühlte Release-Konzert in der ausverkauften Kölner „Lanxess Arena“ im kurzen Leerlauf vor Pandemie-Peak: magisch bis zum letzten Trompetenton. Und: diese Platte spülte neue Songs wie „Renate“, „Ja“ und „Früher wird alles besser“ auf die staubigen Sommerkonzertwiesen und in die offenen Herzen der Festivalsüchtigen. Provozierte Zufälle, Kreativität und harte Schule. Um sich Träume zu erfüllen, zum Beispiel den von einem eigenen Festival. Gesagt, gedone. Im Heimatkaff auf der Bonner Rheinauenwiese gab es im Juni 2025 jetzt schon die vierte Auflage „Randale & Freunde“ Der Querbeat-Einladung zur eigenen Sause vor 25.000(!) Menschen folgten Künstler*innen wie Milky Chance, Clueso, oder Roy Bianco & die Abbrunzzati Boys. Dankbar auch für Freundeskreismomente mit Ok Kid und Bukahara: Gemeinsame Singles und Sessions wirken wie musikalische Verlobungen. Aus der internationalen Bandfreundschaft mit der katalanischen Band „La Pegatina“ entwickeln sich Shows in Barcelona, Madrid und Malaga. Mehr als nur Klassenfahrt, neben Österreich, der Schweiz und den Niederlanden entwickelt sich Spanien als wildes Pflaster für die energetische Musik von Querbeat. In der authentischen Konsequenz entsteht in südeuropäischer Inspiration zwischen Zikadensound und Finca-Deeptalk die „Barcelona Tapes EP“ über Songschreiben ohne Weltempfang, Fernweh, und die „Kreise“ die man bis zum Glück drehen muss, wenn die Routinen reinkicken. „So weit so gut“.
Und jetzt? Nach einem turbulenten Mainstage-Festivalsommer (Hurricane, Southside, Pinkpop, Opren Flair, Rocco del Schlack und co) sind die nächsten Feiergelegenheit bereits klar! Tour 2025 calling, Im Navi alles von Aachen bis Zürich. Demütig der Buchstabe A auch bei Ausverkauft. Nur für wenige Städte gibt’s noch Tickets. Aber good News: Ab März geht’s weite rund der Tourbus mit den 11er Freundeskreis macht wieder Kilometer. Alle Tour Infos unter www.querbeat.info